How to be Single
Wer hätte gedacht, dass es hier doch so schnell weiter geht? Mein Kinobesuch am Mittwochabend verlief etwas anders als geplant. Ursprünglich wäre ich an Gods of Egypt interessiert gewesen, doch meine Begleitung gab ihr Votum für den betreffenden Film ab. Als Single mit langjähriger Berufserfahrung dachte ich mir aber, mal schauen was die zu bieten haben und wer weiß, vielleicht kann man sich ja hier und da noch was abschauen? Erwartet habe ich, nicht zuletzt dank Rebel Wilson, eine typische klamauk Komödie, mit Holzhammerhumor wie es beispielsweise bei Brautalarm der Fall war. Dem war zum Glück nicht so.
How to be Single erzählt die Geschichten von Alice (Dakota Johnson) die mit ihrem Freund Josh (Nicholas Braun) eine Pause eingelegt hat um sich selbst zu finden, Robin (Rebel Wilson) die als trinkfester Tanzhase jede Party und nahezu jeden One Night Stand mit nimmt, Meg (Leslie Mann) die als erfolgreiche Ärztin ohne Mann einen Kinderwunsch entwickelt, Lucy (Alison Brie) die über einen selbst entwickelten Algorithmus versucht ihren Traumprinzen beim Online Dating zu finden und Tom (Anders Holm) der als Barkeeper den gemeinsamen Schnittpunkt für alle darstellt.
Man merkt dem Film recht schnell an, dass es keine typische Teenie-Sex-Komödie ist, sondern eher ruhigere Töne anschlägt, was nicht bedeuten soll, dass es nicht auch den einen oder anderen Lacher gibt. Meistens jedoch nur in den Szenen mit Rebel Wilson, die dann allerdings nur in ihrer Parade Rolle, das übergewichtige, aber von sich selbst überzeugte Party-Monster aufgeht. Gerade dieser Charakter hätte sicherlich so viel mehr zu bieten gehabt, wurde aber einfach nur auf die lustigen Momente beschränkt. Bei Lucy, die sich nur auf ihr Online Dating verlässt und dabei einen Fehltritt nach dem anderen hat, bekommt man schon fast Mitleid und denkt spätestens bei der nächsten Szene, selbst schuld. Meg und Alice stehen sich die meiste Zeit eigentlich nur selbst im Weg, weil sie einfach nicht wissen, was sie wollen. Ansonsten wirft der Film mit Weisheiten in Sex & the City Manier um sich, die allenfalls im Film unterhaltsam, aber völlig realitätsfern sind. Dies überrascht bei näherem Hinsehen auch gar nicht, da die Autorin der Buchvorlage zu How to be Single, Liz Tuccillo, ehemalige Drehbuchautorin der zuvor genannten Serie oder auch dem Film Er steht einfach nicht auf dich war.
Alles in allem ein typischer Chick Flick, ein wenig Romanze, eine Priese Drama, dezenter Einsatz von Humor und am Ende eine große Portion Ethos. Der Streifen versäumt es leider sich aus der Masse an Filmen hervor zu heben, weil er einfach nichts besonderes ist. Die Geschichte ist wie schon hundertmal gehört und nur marginal an das hier und jetzt angepasst. Der Cast, der sicherlich nicht schlecht ist, bekommt kaum die Gelegenheit zu zeigen, was er schauspielerisch leisten kann und am Ende hat man irgendwie ein leicht unbefriedigendes Gefühl. Aber vielleicht ist genau das die Stärke von How to be Single, vielleicht aber auch nicht. Ich für meinen Teil gestehe zumindest, mich in der einen oder anderen Szene selbst wieder erkannt zu haben, was Rückblickend aber nichts ändert, denn wenn mir der Film überhaupt irgend etwas vermitteln konnte, dann dass man einfach sein Leben so leben muss, wie man es für richtig hält und erst dann, wenn man sich selbst so akzeptiert wie man ist, sein Glück findet, egal ob allein oder in Zweisamkeit – denn das persönliche Glück hängt nicht von einem Partner ab.
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