Der XBOX Handheld kommt (vielleicht)

Xbox Handheld Mockup

Ich liebe es, wenn sich in der Gaming-Welt etwas zusammenbraut – besonders dann, wenn es aus dem Hause Xbox kommt. Als jemand, der mit der OG-Xbox groß wurde, der noch Halo auf einer klobigen Röhre gezockt hat und sich damals über das „Blade“-Dashboard freute, hat die Marke Xbox für mich bis heute etwas Besonderes. Entsprechend nervös hat mich das gemacht, was Phil Spencer kürzlich im Interview mit IGN fallen ließ: „I think we should have a handheld, too.“

Zack. Mehr braucht’s manchmal nicht, um einen ganzen Hype loszutreten.

Ein eigener Xbox Handheld? Mehr als nur ein Gerücht

Schon seit Monaten kursieren immer wieder Gerüchte über ein mobiles Xbox-Gerät. Aber durch das Spencer-Interview im Rahmen der IGN Live 2024 ist das Ganze plötzlich greifbar geworden. Vor allem eine Aussage lässt aufhorchen: Ihm sei besonders wichtig, dass Spiele lokal spielbar seien. Damit scheint klar: Microsoft plant offenbar kein reines Streaming-Device, sondern eine echte, autarke Xbox fürs mobile Gaming.

Glaubt man Windows Central, arbeitet Microsoft aktuell sogar an zwei mobilen Geräten: Zum einen Project Keenan, ein Handheld mit Windows-Basis à la Steam Deck, der schon 2025 erscheinen könnte. Zum anderen soll 2027 mit dem Launch der nächsten Konsolengeneration ein „echter“ Xbox Handheld erscheinen – mit allem, was dazugehört: Xbox OS, Controller-Integration, Game Pass, Achievements und Co.

Technische Erwartungen – was sollte der Xbox Handheld mitbringen?

Klar, offizielle Specs gibt’s noch keine. Aber wenn wir spekulieren dürfen – und genau das macht ja Spaß – dann müsste der Xbox Handheld zumindest auf dem Level eines Steam Deck OLED oder ROG Ally liegen. Also:

  • AMD SoC mit Zen 4 oder 5
  • GPU mit RDNA 3 (oder besser)
  • Mindestens 16 GB RAM
  • NVMe SSD
  • OLED-Display mit hoher Helligkeit & 120 Hz

Der Punkt ist: Microsoft muss hier liefern. Halbherzig wird in diesem Segment nichts. Wenn man sich gegen Valve, ASUS und Lenovo behaupten will, braucht es echte Performance, solides Thermomanagement und ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das nicht nur Hardcore-Fans überzeugt. Unter 500 € wird’s da schwer – aber über 700 € auch riskant.

Und ganz ehrlich: Ich will, dass sie abliefern. Denn Microsoft hat in meinen Augen das Zeug dazu, einen richtigen Gaming-Handheld zu bauen. Nicht irgendein PC mit Controllern, sondern ein durchdachtes Gerät mit Xbox-DNA.

Der entscheidende Clou: Steam auf der Xbox?

Ein ganz besonders spannender Aspekt könnte jedoch den Ausschlag geben – und zwar weit über Game Pass hinaus: Steam auf der Xbox. Ein inzwischen wieder offline genommenes Bild eines neuen Xbox Dashboards zeigte prominent ein Steam-Icon. Natürlich war das schnell gelöscht, aber wer Microsoft kennt, weiß: Solche Platzhalter sind selten Zufall.

Wenn der Xbox Handheld also nicht nur Game Pass und Xbox Store unterstützt, sondern auch Zugriff auf Steam bietet, würde sich ein völlig neues Spielfeld eröffnen. Damit wäre das Gerät nicht nur ein Konkurrent für das Steam Deck – es wäre quasi das Steam Deck, plus Game Pass, plus Xbox Live. Die Vorstellung, Halo, Gears of War, Cyberpunk 2077 oder Indie-Perlen wie Stray auf einem mobilen Xbox-Gerät zu zocken, ist auf einmal gar nicht mehr so absurd.

Microsoft hat in den letzten Jahren ohnehin eine beispiellose Öffnungspolitik betrieben – siehe Crossplay, Game Pass auf Samsung TVs oder den Microsoft Store auf Steam Decks. Ein Xbox Handheld mit Steam-Zugriff? Für mich alles andere als unrealistisch.

Brauchen wir noch einen Handheld?

Ob es den Xbox Handheld wirklich braucht, sei mal dahingestellt. Mit Steam Deck, Ally, Legion Go und bald auch Switch 2 ist der Markt eigentlich schon ziemlich voll. Aber: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und Microsoft hat eine mächtige Waffe in der Hinterhand – ihr Ökosystem. Wenn ich meine komplette digitale Xbox-Bibliothek mitnehmen kann, lokal spielen, mit Freunden chatten und im Game Pass stöbern kann – ja, dann wäre das schon ein Argument.

Vor allem, wenn sie den Game Pass endlich komplett offlinefähig machen. Denn so sehr ich Cloud-Gaming als Konzept spannend finde – als Handheld-Nutzer möchte ich nicht ständig von der Internetverbindung abhängig sein.

Persönlich: Der Xbox Handheld reizt mich – obwohl ich ihn vermutlich kaum mobil nutze

Jetzt kommt der Witz: Ich selbst spiele auf der Switch zu 98 % nur im Docked-Modus. Der Gedanke, unterwegs zu zocken, war für mich immer mehr Theorie als Praxis. Trotzdem finde ich das Thema „Xbox Handheld“ unfassbar interessant. Vielleicht, weil ich Technik liebe. Vielleicht, weil ich Microsoft zutraue, das Thema wirklich durchzuziehen.

Mein Plan wäre aktuell: Ich warte auf den Xbox Handheld – also nicht Keenan, sondern das finale Produkt, vermutlich 2027. Für Nintendo-Titel wird’s bei mir wohl trotz technischer Ernüchterung die Switch 2 werden. Aber wer weiß – vielleicht überrascht mich Keenan und ich greife doch schon früher zu. Es wäre nicht das erste Mal, dass mich Microsoft unvorbereitet erwischt.

Fazit

Ob der Xbox Handheld kommt, ist noch nicht zu 100 % sicher – aber Phil Spencer hat uns genug Brotkrumen hingeworfen, um optimistisch zu sein. Für Fans, für Techniknerds, für alle, die von der Switch 2 enttäuscht sind oder mit dem Steam Deck nicht warm werden, könnte das neue Gerät genau das Richtige sein.

Und sollte sich bewahrheiten, dass Steam nativ auf der Xbox läuft, dann könnte das hier tatsächlich der neue Maßstab im mobilen Gaming werden.

Quellen: IGN, Windows Central, The Sun, The Verge

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