Ein Blockbuster ohne Fundament

Ein Minecraft Film Poster
Minecraft_logo-1024x320 Ein Blockbuster ohne Fundament

Direkt mal vorweg, ich habe nicht auch nur eine Sekunde Minecraft gespielt. Habe hier und da mal was aufgeschnappt und auch schon ein wenig bewegt Material gesehen. Mal mit, mal ohne Kontext. Dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen habe mich kürzlich auf „Ein Minecraft Film“ eingelassen. Erwartungen hatte ich keine an den Film, die Trailer sahen klamaukig und witzig aus, die Besetzung vor allem mit Jack Black als Steve und Jason Momoa als „The Garbage Man“ Garrett vielversprechend. Ich hätte mir hier und da vielleicht noch gewünscht, dass Außenstehenden wie mir, irgendwie ein Verständnis für die Welt und die dortigen Regeln nähergebracht werden. Was ich bekommen habe? Nun ja, ein visuelles Spektakel, das leider auf wackeligen Beinen steht.

Aber fangen wir mit den guten Assets an. Die visuelle Umsetzung ist hervorragend. Die CGI-Elemente harmonieren wunderbar mit den realen Schauspielern, und die blockige Ästhetik des Spiels wurde mit viel Liebe zum Detail eingefangen. Besonders die Darstellung der Monster wie Creeper und Zombies hat mich positiv überrascht. Nur die Villager nicht, diese Humanoiden-Kreaturen sahen aus, als wären sie aus einem anderen Film gefallen, irgendwie seltsam und nicht ganz stimmig.

Das war es leider aber schon, mit den positiven Eindrücken. Jack Black den ich wirklich liebe, fand ich als Steve massiv überzogen und oft unerträglich. Jason Momoa als Garret, ein ehemaliger Videospiel Champion, der die Vergangenheit nicht los lassen kann ist größtenteils nur flach und ohne zeigt selten Tiefe, obwohl gerade solch eine fast schon tragische Figur dafür anbieten würde. Auch die weiteren Charaktere wirken nur wie Karikaturen ihrer selbst und schaffen es nicht, echte Sympathie zu wecken und bekommen auch nicht viel zu tun. Der Humor hat. wie bereits angedeutet seine Momente, aber wirklich lachen konnte ich nicht. Während der Saal durchaus auch mal mit ging, dachte ich mir oft: „Bin ich zu alt für diesen Scheiß?“

Die nicht wirklich vorhandene Story ist ein wilder Ritt ohne nachvollziehbaren roten Faden. Die Beweggründe der Antagonistin, der Piglin-Hexe Malgosha, sind hanebüchen und schwer nachvollziehbar. Mag sein, dass es im Spiel vielleicht sogar so ist, wird aber dann nicht gut transportiert, passt jedoch in das recht seichte Gesamtgerüst und die Tonalität des Film. Vieles passiert einfach so, ohne dass es wirklich Sinn ergibt, wahrscheinlich sind das einfach alles Easter Eggs. Für Fans mag das somit funktionieren, aber für jemanden wie mich, der mit Minecraft wenig bis gar nichts am Hut hat, bleibt das Ganze unzugänglich und enttäuschend.

Ein Film für Fans und nur für Fans

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„Ein Minecraft Film“ richtet sich klar an die eingefleischte Fangemeinde des Spiels. Für alle anderen bleibt er ein visuell beeindruckendes, aber erzählerisch chaotisches Erlebnis. Vielleicht bin ich einfach nicht die Zielgruppe und das ist auch okay. Aber ein Film, der es versäumt, ein breites Publikum abzuholen, muss sich dieser Kritik stellen.

Meine Wertung 2 von 5 Sternen.

Diese Kritik findest du in englischer Sprache auch auf meinem Letterboxd Profil.

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