Warfare – Nichts für schwache Nerven

A24 Warafare
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Ich komme gerade frisch aus Warfare und ehrlich, der Film ist nichts für schwache Nerven. Ich bin zwar hart im Nehmen und auch vielleicht auch irgendwo abgestumpft, aber auch ich muss den Film jetzt erstmal sacken lassen und habe darum Den Schuh des Manitu im Hintergrund laufen.

A24 liefert wieder gehörig ab. Regisseure Alex Garland und Ray Mendoza jagen uns als Zuschauer in Echtzeit mit einem Trupp US-Marines durch den Irakkrieg – dreckig, laut, brutal, ohne einen Hauch von Verklärung. Keine Heldenposen, keine unnötigen Kommentare. Nur rohe, erbarmungslose Bilder und eine Soundkulisse, die fast körperlich wehtut.

Ich hatte mich im Vorfeld schon geärgert, dass der Film bei uns nicht im IMAX gezeigt wird und ich denke, er hätte da sicher noch intensiver gewirkt. Rückblickend bin ich aber ganz froh, ihn „nur“ im normalen Saal gesehen zu haben. Noch Tiefer in diese Hölle einzutauchen wäre dann vielleicht auch zu viel des Guten gewesen.

Meine Begleitung hat der Film jedenfalls so hart erwischt, dass sie zwischendurch wirklich überlegte, den Saal zu verlassen. Warfare ist definitiv kein Film, den man mal eben nebenbei wegsnackt. Dafür ist das alles zu intensiv, zu nah, zu echt.

Alex Garland, der letztes Jahr schon mit Civil War ein echtes Brett hingelegt hat, hat auch hier durchaus auch seine Handschrift hinterlassen, denn diesen fast dokumentarischen Zugang, der Krieg nicht erklären, sondern erfahrbar machen will, haben wir letztes Jahr schon mal gesehen.

Warfare gehört für mich eigentlich auf den Lehrplan. Um zu zeigen, was Krieg ist, wenn man Hollywood-Glamour und Phrasendrescherei rausstreicht. Ich fürchte allerdings, dass er im Heimkino mit Handy in der Hand oder anderen Ablenkungen viel von seiner Wirkung verliert. Dieser Film ist für das Kino gemacht.

Aus meiner Sicht eine ganz klare Empfehlung, ihr wisst ja jetzt, worauf ihr euch einlasst.

Diese und weitere Kritiken findest du auch in englischer Sprache auf meinem Letterboxd Profil.

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